Der Raspberry Pi eignet sich mit dem richtigen Setup hervorragend als Server für kleine Webanwendungen, da er viel Leistung für kleines Geld bietet und dazu noch einen niedrigen Energieverbrauch hat. Wie dafür lighttpd auf einem Raspberry Pi installiert wird, welche Erweiterungen benötigt werden und wo Optimierungen vorgenommen werden können zeigen wir in der folgenden Anleitung.
lighttpd installieren
Vor der Installation sollte man wie üblich die Paketdatenbank aktualisieren und ein Upgrade vornehmen:
sudo apt-get update sudo apt-get upgrade
Danach kann mit der Installation des lighttpd-Servers begonnen werden:
sudo apt-get install lighttpd
Sobald die Installation abgeschlossen ist, sollte der HTTP-Daemon automatisch gestartet werden. Ob dies funktioniert hat, kann man mit folgenden Befehl kontrolliert werden:
sudo service lighttpd status
Bekommt man jetzt „Started Lighttpd Daemon“ angezeigt, läuft der Server.
Nun kann ein beliebiger Webbrowser geöffnet und die IP-Adresse bzw. der Hostnamen des Raspberry Pi aufgerufen werden, um die Standard-Platzhalter-Seite des Lighttpd-Servers angezeigt zu bekommen.
http://{Raspberry_Pi_IP-Adresse}/
Berechtigungen setzen
Bevor Dateien ins Webserver-Verzeichnis unter „/var/www“ bzw. „/var/www/html“ abgelegt werden, sollten die Berechtigungen gesetzt werden, da sonst neue Dateien im Webserver-Verzeichnis mit dem „root“-Benutzer angelegt werden.
Dazu wird nun die Benutzergruppe „www-data“ angelegt und der Benutzer „pi“ dieser Gruppe zugeordnet, sowie das Webserver-Verzeichnis „/var/www/html“ als Eigentümer übergeben. Dadurch werden neue Dateien automatisch der Gruppe „www-data“ zugeordnet.
sudo groupadd www-data sudo usermod -G www-data -a pi sudo chown -R www-data:www-data /var/www/html sudo chmod -R 775 /var/www/html
Um die Änderungen zu übernehmen, wird lighttpd neugestartet:
sudo service lighttpd force-reload
PHP5-Unterstützung
Der Webserver würde zwar bereits für HTML-Dateien funktionieren. Möchte man jedoch PHP ausführen, müssen noch die benötigten Software-Module für PHP installiert werden:
sudo apt-get install php5-common php5-cgi php5
Ist die Installation von PHP5 erfolgreich beendet muss noch das FastCGI-Modul für PHP aktiviert und die lighttpd-Konfiguration neu geladen werden:
sudo lighty-enable-mod fastcgi sudo lighty-enable-mod fastcgi-php sudo service lighttpd force-reload
Nun kann die PHP-Unterstützung getestet werden, in dem man im Webserver-Hauptverzeichnis „/var/www/html“ eine kleine PHP-Testdatei erstellt:
sudo nano /var/www/html/phpinfo.php
Folgende Zeilen werden in diese Datei eingetragen:
<?php phpinfo(); ?>
Danach kann wieder mit einem beliebigen Webbrowser die zuvor erstellte PHP-Testdatei aufgerufen werden:
http://{Raspberry_Pi_IP-Adresse}/phpinfo.php
Im Browser sollten nun die detaillierten Informationen über die aktuell installierte PHP-Version angezeigt werden.
Alternative PHP-Cache Erweiterung
Die APC Erweiterung für PHP beschleunigt den PHP-Code, indem bereits interpretierte Versionen der Scripte zwischengespeichert und optimiert werden. Sobald diese erneut aufgerufen werden, kommt der interpretierte Code aus dem Cache und nicht mehr vom Interpreter. Dadurch kann der Raspberry Pi zusammen mit lighttpd und PHP in einer akzeptablen Arbeitsgeschwindigkeit arbeiten. PHP Versionen über 5.5 verwenden OPcache und machen APC überflüssig.
Um den PHP-Cache APC nachzuinstallieren wird folgender Befehl ausgeführt:
sudo apt-get install php-apc
Einige Einstellungen müssen am APC Cache vorgenommen werden. Dazu wird die APC-Konfigurationsdatei geöffnet:
sudo nano /etc/php5/conf.d/20-apc.ini
Folgende Änderungen müssen vorgenommen werden:
extension=apc.so apc.enabled=1 apc.file_update_protection=2 apc.optimization=0 apc.shm_size=64M apc.include_once_override=0 apc.shm_segments=1 apc.gc_ttl=7200 apc.ttl=7200 apc.num_files_hint=1024 apc.enable_cli=0
Um die Änderungen zu übernehmen, werden die Einstellungen des Webservers neu geladen:
sudo service lighttpd force-reload
Links
- Lighttpd: http://www.lighttpd.net/
- PHP: http://www.php.net/
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